Claus Flemming
 
Ich schreibe was ich sehe und fühle, fühle und sehe was ich schreibe.

Kussgedichte

DER LIEBESKUSS

Der intensive Kuss mit ihrer Liebeszunge und den weichen Lippen,
perlt wie ein Regentropfendiamant auf meiner Zunge,
schön wie Schnee,
das gefühlte Rieseln macht ein angenehm Liebeschaudern überm Rücken,
was für ein Entzücken im Auslösen des selbigen,
in schönster Übereinkunft zweier Liebenden,
im Zungenliebesspiel ihres seeligen Seins.


DER GESAUGTE KUSS

Ich züngle, sauge an ihrem Geschlecht dem  Allerheiligsten,
sie gibt ihr Vögelchen frei, mit dem spitzen Mündchen des Kolibri
fließt ihr Vogelnektar auf meine gierige Zunge,
die immer wilder propellert um sie in höchste Wonnen einzubringen,
es ist ein vibrierend Unruh in der Liebesluft,
wir duften mit unser beider Liebeskörper in den Raum hinein,
bis feine Nebelschwaden uns umwölken in diesem tollen Liebestaumelspiel.


DIE KUSSFRAU

Du schreckst mich so mit deiner Art zu küssen,
so tief, so tief, durchdringst du mich,
du küssend „Liebesmonster“, Frauenwonder.
Du weißt, was Du willst und kannst das Küssen,
um geküsst zu werden hier auf Erden.
Es schmeckt so gut, wie gut das tut.
Sei mein KUSS!


DAS SCHWIMMENDE KÜSSEN

Zug um Zug, die Lippenmünder ganz weit aufgerissen,
liegen auf den Liebeskissen, solche Wonnen in den Kusskolonnen.
Es ist ein Malmen ihrer Bäckchenknochen,
die so tanzend kugelig, wie kleine Bällchen im Gesichte sich bewegen.
Was für ein Küssen, dieses Küssen!
Zug um Zug geht’s ins Geschlecht hinein,
so tief, so tief,
wie es nur geht, so tief und dringlich in das Zentrum der Grenzenlosigkeit,
so tief, so tief,
auszuloten das immer mehr und große Meer der Küssenbrandung
verlierend sich in Küssenwolken,
in Brandungsküssen umhüllt von Wolkenküssen,
dieser beiden großen Kinder des seelig küssens.


DIE FLÜSSIGKEIT DER LIEBESKÜSSE

Die Lippen benetzen sich mit dem Liebesspeichel der Küssenden.
Es fließt auch schon die Flüssigkeit der Liebe,
in Unterhos und Slip, ein feuchter Liebes-Clip wird aufgeführt,
in aller Öffentlichkeit, doch fast unbemerkt,
ein Teatro der Wollust-Küsse, in der Kulisse des Vorspielraums,
im Prolog der beiden Flüssigkeitsliebenden,
in Vorfreude darauf, was wohl im Hauptspiel da noch kommen wird….
dem geneigten Publiko, vorzuspielen alle Liebesabenteuer,
auf den Bodenbrettern des Küssens die die Welt bedeuten können.
Ach wie herrlich! Was für ein Kusstheater.


GEKÜSST WERDEN

Ich lass mich doch so gerne küssen,
zu jeder Zeit und überall an mir möchte ich es gerne haben,
diese Lapsal solcher Spürungen,
in wunderbar sinnliche Beküssungen meiner Seele,
ein „Concertino a priori“,
im Symphonieprogramm des Küssens und der Küsse,
so frisch, so rein, so melodiengleich,
im Einklang mit sich Selbst,
als Dirigent und Dirigentin in schönster Harmonie der Orchestrierung,
in dessen Ablauf viele viele Küsse
wie ein ewig SING-SANG durch die Lüfte schweben,
so belebend und glückseelig werdend.


DURCHZUCKENDE KÜSSE

In ergreifender Durchzuckung meines gespürten Körpers,
ausgelöst durch das Munden einer Beküßtheit ohnegleichen,
ist eine Beglückung sondergleichen,
ist solch ein Küssen zu begleichen,
mit aller Erwiderung, das sollte reichen,
so will ich meinen, mit mir und ihr im reinen.


ICH WILL DICH KÜSSEN

Ich will dich küssen, küssen, küssen,
immerzu, immerzu, immerzu,
an allen, allen, allen Stellen deines wunderbar geheiligten Leibes,
so will ich mir, so will ich mir,
das alles, das alles, so ganz schön, so ganz schön, vorstellen mit dir, mit dir,
in meiner, in meiner Phantasie, des so sehr Wollens,  so sehr Wollens.
Ich will, ich will, du willst, du willst, wir wollen, wir wollen, es so sehr, so sehr.


TOLLE(S) KÜSSE(N)

Sei mein Kuss,
weil ich muss,
weil ich will,
will Kuss und Küssen und nicht Müssen,
in aller Leidenschaft und Güte,
meine Güte, wie voll und toll du küssen kannst.


SEI MEIN KUSS

Sei mein Kuss, sei mein Kuss,
ich will deinen Kuss, ich will deinen Kuss,
will das Küssen nicht vermissen,
will es immer wieder wissen,
das Küssen nie mehr vermissen.


„KUSS-NECKEREIEN“

Küsst du meinen Po, Küss ich deinen Po,
die Küsschen spielen Ringelreih ganz frei,
spielerisch kann sich das Küssen ganz frei gestalten,
entfalten in den Fältchen, in der Spalte - Apfelpo,
macht uns froh die Neckerei in Fältchen klein,
sich verstecken die zarten Küsschen, um zu lecken,
in einer süssen Bitternis zu schmecken und entdecken
dies Flötenspiels geziertes Necken.


TOSENDES ZUNGENBEKENNTNIS

Wenn deine Zunge in meinem Ohr propellert,
dreht wie eine Drehorgel,
sich durch die Liebesmelodie einer Orgelaufführung windet,
läuft die Gänsehaut mir den Rücken herunter.
Macht mich froh , weil ich spür der Habichtsfrau Kralle
in ihrer Balz um mich mit ihrem Federkleid,
den Täuberich becirzt in allen Spielarten der Versuchung.
Die wohlig Schauer werden unerträglich schön,
kaum auszuhalten, dieses geschlängelte Kussohr.
Bis nichts mehr geht, der „Himmelspunkt“ immer näher kommt,
ein Ereignis zur „weißen Explosion“ des Loslassens in Allem
mit Gottes Übereinkunft.