Der Mann soll der Frau huldigen, ganz und gar, sonst ist keine Verbindung möglich,
weder körperlich, noch geistig, geschweige denn mit der Seele! Warum?
Ganz einfach, die Frau will begehrt sein, das ist in ihrer Natur, natürlich begehrt,
im besten Sinne, das ist außer Frage, weil über die gesegnete Körperlichkeit alles
„Andere“ von selbst entsteht, sich entwickelt, sich kümmert, fortpflanzt:
Gleich einer Pflanze, die wächst und gedeiht auf dem Grund, der da Liebe und
Zuneigung heißt, dies alles in vollem Bewusstsein der Erdung dieser „Huldigung“.
An die Griechin aus Thessaloniki
Deine Wurzeln liegen dort, dort ist Deine Seele geboren, dort wird sie sein,
wenn Du gestorben bist.
Immer wird Dein Blut die griechische Seele führen und dir den rechten Weg für das Leben
weisen.
Wisse, Du bist stark, Frau, Griechin, Göttin, Labsal, bist Fleisch von Deiner Eltern Gnade.
Gibst Deiner bewusst werdenden Seele frische Zitronen und gehst im Olivenhain spazieren.
Auf Orangen wirst Du Dich legen zu spüren den Körper Deiner Glückseligkeiten.
Umringt von Tauben Deiner Herzlichkeit und Güte, zu verzaubern ein Menschenkind.
Du bist die Griechin mit der weißen reinen Haut im Licht der Sonne und des Mondes.
Alice
Den sensiblen Mund mit den zart rosa Lippen möcht ich so gern küssen,
ihn benetzen mit meiner Flüssigkeit aus stillem Begehren und der Berührtheit die mich
erfasste, als ich sie so sah,
in ihrer Zartheit, Vertrautheit eines langen Kennens.
Kannten uns seit jungen Jahren, nach langer Zeit steht sie plötzlich vor mir und sagt „Hallo“,
was für ein Geschenk, so unverhofft und schön.
Noch immer diese weichen Augen, die Anmut ihres Näschens, das Gesicht so seidenfein,
mit kleinen Faden-Fältchen mild durchzogen, die zeigen ein bisher erfülltes Leben, in Ihrem
Antlitz besten Ausdrucks.
Von höchster Güte diese Frau, dem Wunderland entsprungen.
Der Obstkorb
Im Obstkorb grün und fein der Inhalt lächelt so in sich hinein,
geschützt durch die Bananenblätter die Schatten spenden im Spalier
sodass Bananengrün und Apfelgrün und auch der Granat mit seiner roten Frucht
harmonisch liegend unterm Blätterdach zur Zier, dem „dunkelgrünen“, das Obst
sich aneinander schmieget, wie eine Frau an ihren Mann im Wald, wenn beide
stehen unterm Blätterdach des Liebesbaums und selig grüne Küsse schmatzend,
durch des Apfelgranaten Platzens, der Saft durch ihre Kehlen rinnt, wie süßer Nektar
in den Kelch des immerwährenden Begehrens.
Flamenco
Eine Fiesta will ich mit dir feiern!
Unsre Gefühle geben den Flamenco-Rhythmus vor für unser innerstes Verlangen.
Nicht mehr zu zügelnder Begierde unsrer beiden Körper, wir stehen Kopf und spielen
um alles oder nichts, unser Kopf ist verdreht, alles oben und unten, alles gleichzeitig.
Der Wind spielt Drehkreisel mit uns, hebt uns auf, lässt uns fallen. In die blaue, blaue
tiefe Schlucht des sich Verzehrens.
Kormoran
Ich will dein Kormoran sein! Mit dir fliegen in die Unendlichkeit des Seins.
Auf meinen Schwingen will ich dich tragen, ganz hoch hinaus.
Mit dir flügeln, züngeln, schnäbeln, deine Spitze zu berühren.
Im Federkleid mit dir tanzen, in ungeahnte Höhen sich zu erfliegen.
Sturzflug mit dir machen, fliegen, fliegen! Ich will dein Kormoran sein!
Wir Beide
Wir beide gehen durch das Fenster der Erkenntnis und Nächstenliebe.
Stofflich vereint gehen wir diesen einen Weg zusammen, um zu erfahren der Liebe
kenntnisreiches Stück, dargeboten in vielen mannigfaltigen Variationen,
um zu begreifen, was es ist, mit der Liebe.
Der Brunnen
Der Brunnen der Versuchung lockt mich an, in seiner Tiefe funkelt das Schmelzwasser der
Liebe im Reigen mit dem Phantasma was möglich wäre,
wenn der Brunnen sein Geheimnis preisgäbe, nämlich die Verwandlung in eine Frau aus
Fleisch und Blut, erlöst durch meinen Schrei in das Dunkle des Brunnens
und die Auferstehung des Weiblichen mit all seinen Reizen die mich umweben wie die
Spinne mit ihrem Netz, in dem ich gern verfangen, geliebkost bis in den Tod.
Zwei Colaflaschen
Stehen auf dem Tresen, Licht spiegelt sich auf ihrer Form, der offne Hals filigran gestaltet,
benetzt von seliger Feuchtigkeit, lässt langsames Gleiten zu
in die Flaschentiefe auf den Glasboden, dort angekommen in aller Unendlichkeit,
geht es in die Auflösung, schönster Verwunderung über das dargebotene Schauspiel
zweier Liebender in herzlicher Verzückung.
Die Geliebte
Ich bin in Liebe verfangen, diesem Zustand aus dem es kein Entrinnen gibt, geben kann,
denn was ist besser als die grenzenlose, unbedingte, unendliche Liebe?
Diese aufwallende Erregung und dem Wollen des Körpers sowie der Seele. Dieser Habitus
der Geliebten, mit nichts, mit gar nichts zu vergleichen!
Engelsgleich vielleicht, dem Göttlichen huldigen, ja das trifft`s, den Strahlenkranz, das
Funkeln der Gefühle, das Fluid des Erlebten in dieser Liebe zweier Menschen, in ihrer
Einzigartigkeit, intensiv befeuert, je tiefer sie strömt, fließt, gibt….
Das ist die Liebe!
Das magische Dreieck
Die rotgekräuselten Wimpernhaare die das Geschlecht drapieren, diesen Brunnen der
Verheißung von der Natur erschaffen, ergeben vollendete Harmonie.
Zart violette Haut und der feine Flaum des Erwachens im Begehren dieser Unschuld.
Im wunderbaren Zusammenspiel bilden sie das Dreieck der lieblichsten Versuchung ab,
Beglückung in ganzer Schönheit.
Du mein Marrakesch
Du mein Marrakesch! An der Pforte der „Medina“, deiner Rose,
steht die Knospe die den Einlass gewährt in das „Allerheiligste“, die Schatzkammer
der Düfte und Erlebnisse aller Art.
Du kommst auf meiner Zunge, ein kleines Rinnsal von Rosenöl fließt aufs herrlichste,
läuft über und über aus dem Rosenmund in mich. Du mein Marrakesch!
Der Wonderbra
Es ist so sonderbar mit diesem Wonderbra
wie er so sitzt und steht, den tollen Inhalt in die Höhe hebt,
mich bebt und dünkt was sich da wohl verrückt in diesem sonderbaren Haus,
das mir verheißt den liebestollen Schmaus, beim Entkleiden dieses Wonderbra,
dann alles zeigt so wonderbar.
Es ist doch sonderbar im Wonderbra!
In Verblautheit
Allerliebstes Blau, so geblaut, ich bin ganz verblaut,
in Dein Blau, Dein geblautes Gemüt, so sehr im Blau, Deinem blaugeschauten,
der Seele seliges Blauversprechen, in den blauen Gefühlen und blauesten
Gedanken. Sei mein Blau!
Der Wonnemonat Mai
Der Wonne – Sonne – Mondenmai
Der Sonne – Monde – Wonnenmai
Der Mond – die Wonne – Sonnenmai
Dem Sonnenmond – die Wonne
Dem Wonnenmond – die Sonne
Der Sonnenwonne – der Mond
Der Mondensonne – die Wonne
- WAS FÜR EINE WONNE -
Der große Brecht
Da sagt der Brecht zum Specht,
ich bin der Brecht,
da sagt der Specht nicht schlecht!
Nicht schlecht?
Sagt der Brecht, na das ist recht.
Ich bin der große Brecht,
daraufhin der Specht, Echt?
Ja natürlich, echt Brecht,
sagt der Specht, ist ja gut lieber Brecht,
nun ist`s aber wirklich gut Herr Brecht!
Die Blaumeise
Blaumeise, Blaumeise immer wieder, ohne Mieder, gar nicht bieder
mit blauem Kopfgefieder, immer, immer wieder, jeden Tag am Fenster,
ist kein Gespenster, hackt mit Schnabel an die Scheibe, schaue, schaue, die Augen
verwundert reibe, was Blaumeise da so treibe, hängt kopfüber an Rollladen,
an einem Bein, ganz ohne Pein, so gänzlich zart und fein, schaukelt hin und schaukelt her,
scheint zu sagen sie doch her, was ich so kann,
zieht mich mit dieser Darbietung ganz in ihren Bann, so geht`s tagein tagaus mit der kleinen
Vogelmaus, macht Freude mir, gibt Vogelschmaus,
so schau ich immerzu, aus meinem Haus.
Wasserwesen
Im Gespinst meiner Träume tauchen sie auf aus der Tiefe des Meeres,
die Meerjungfrauen, die Sirenen, die Undinen der Ewigkeiten des Herzens,
der gefühlten Endlosigkeit der Liebe in den Gezeiten der Lebensalter,
dieses unverrückbare Gefühl des nicht enden wollenden Bedürfnisses nach Zuneigung,
Poesie, Berührung, Fügung, der Begegnung von Menschenwesen in ihrem traumhaften
Sein, mitreißend in die Unendlichkeit des Wassers.
Der Zauber von Licht und Schatten
Der Zauber von Licht und Schatten erschließt sich oft in der Poesie des Augenblicks.
Ein Regentropfen, geformt wie eine klare Kugel, trifft auf ein grünes Ahornblatt am
dämmrigen Morgen eines langen Tages Reise aus der Nacht.
Lässt sich zwischen Verästelungen nieder, der Wind rollt ihn hin und her, wirft einen
Regentropfenkugelschatten ganz sanft, sacht,
Geborgenheit fühlt er in diesem ebenen Aderblatte.
Die ganze Weichheit dieses kleinen, rollenden Regenbogenschattens kommt zum Bild des
Ausdrucks.
Der Schatten tanzt unbefangen, einem Solisten gleich mit dem Kugeltropfen im aufgehenden
Licht der aufsteigenden Sonne.
Plötzlich, ohne Vorankündigung ist sie da, die beseelte Vereinigung von gekugeltem
Wassertropfen und liebreizender Schattenkugel.
Diese beiden auf dem Zauberblatte der getanzten Freude über das Geschaffene,
ihren Lichtschattentanz in der Poesie unterschiedlicher Lichtschattenreflexe.
Nach Vollendung strebend, springend von Blatt zu Blatt, wie kleine strahlende
Neonreiter, bis beide auf die göttliche Erde tropfen,
zerfließen in das Nichts, das sie waren.
Die Siegfriedin
Kämpferin der Morgenröte, verletzlich nur durch das Lindenblatt unterhalb des linken
Schulterrückens,
mit der gespannten Weiblichkeit, im körperlichen Ausdruck ihres Busens der Natur und des
wohlgeformten Nabels als Sinnbild der Fruchtbarkeit,
Symbol der Kraft die daraus entsteht im werdenden Leben und dem Vergehen des Selbigen,
ist sie die Siegfriedin, die Bewahrerin, die Heldin der Sage,
mit ihrem Panzer aus Birkenrinde der sie schützt vor der Unbill und den Gefahren die auf sie
lauern,
wie die Schlange im Geäst, im Blute des Drachens, die Unsterblichkeit suchend.
Glück
Glück in den Zweigen, Gedanken in Rosen,
Gefühle wie Schnee, Geeistes brennt,
Gespürtes lacht auf, Geflimmer dehnt sich aus,
Gelächter in den Flammen, Geweintes in Eis,
Getautes bricht auf, Gehörtes wird erhaben,
Gelebtes ist die Liebe, Gestorben war sie nie,
Verklärtes allenthalben.
Gelobet seiest Du!